Lokale Aktionsgruppe Ostprignitz-Ruppin: Knapp 130.000 Euro für vielfältige Kleinprojekte in der Region freigegeben - u.a. für eine Küche in der Goethe-Grundschule, für das junge museum und für Rehfel
Mit dem Regionalbudget fördert die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Ostprignitz-Ruppin das Engagement in den Dörfern. Circa 50 Projektideen haben den Verein zum Stichtag am 6. Juni 2024 erreicht. Für 15 der Vorhaben sind jetzt Fördergelder von insgesamt knapp 130.000 Euro freigegeben.
Am 11. Juli 2024 kam der Vorstand der LAG Ostprignitz-Ruppin zusammen, um die eingereichten Projekte im Rahmen des Regionalbudgets zu sichten. Knapp 50 Anträge haben den Verein zum Stichtag am 6. Juni 2024 erreicht; bei der Fülle der spannenden und kreativen Einreichungen fiel die Auswahl keinesfalls leicht. Am Ende konnten sich 15 Kleinprojekte durchsetzen, die sich über eine Förderung von bis zu 10.000 € freuen können. „Die Anzahl der Anträge zeigt: Die Nachfrage ist riesig! Wir freuen uns, dass das bekannte Förderprogramm ‚Kleinteilige Lokale Initiativen‘ (KLI) unter dem neuen Namen ‚Regionalbudget‘ (RB) weitergeführt und so gut angenommen wird!“, erläutert Regionalmanagerin Anna Magin vom BÜRO BLAU. Ein besonderes Augenmerk hat die LAG bei der Projektauswahl auf Vorhaben gelegt, die die Interessen von jungen Menschen berücksichtigen.
Engagement junger Menschen im Lindower Bahnhofsgarten
Eines der Projekte mit der höchsten Punktzahl kommt aus Lindow. Im Rahmen des Regionalbudgets wird die gemeinschaftliche Gestaltung des Bahnhofsgartens gefördert: Bei mehrtägigen Workshops entstehen im Laufe des nächsten Jahres gemeinsam mit jungen Menschen aus der Umgebung eine Komposttoilette, Gartenmöbel, eine kleine Bühne sowie ein Lehmofen.
Neue Küche fördert Selbstständigkeit junger Menschen in Kyritz
In einem weiteren Projekt dürfen sich Schüler*innen der Goethe-Grundschule über eine neue Küche freuen, die zukünftig gemeinsam mit dem ansässigen Hort genutzt wird. Die Modernisierung ermöglicht es den Kindern, unter Anleitung eigenständiger kochen zu können und fördert somit ihre Fähigkeiten in diesem Bereich. Um die Wünsche der jungen Menschen im Rahmen des Projekts zu berücksichtigen, wurde der Kinderrat bei der Projektplanung beteiligt.
Weitere ausgewählte Vorhaben in ganz OPR verteilt
Die weiteren ausgewählten Projekte umfassen eine große Spannbreite: Darunter sind der Aufbau eines Hofladens als Dorftreffpunkt in Dranse,
die Anschaffung von Materialien zur gemeinsamen Nutzung für das offene Atelier Roddahn sowie die Ergänzung des Rastplatzes in Wulfersdorf um ein barrierefreies WC. Einige Spiel- und Freizeitflächen erhalten tolle neue Anschaffungen. So wird in Berlinchen der Spielplatz durch ein Karussell ergänzt, der Sport- und Freizeitplatz in Kötzlin erhält eine Wetterschutzhütte und in Ganzer kann künftig auf einem generationenübergreifenden Trimm-Dich-Parcours trainiert werden. Zudem entsteht im Park Barsikow eine Street Ball Fläche und in Lindow ein Verkehrsgarten, womit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung geht.
Zum gegenseitigen Austausch laden in Königshorst künftig Schwarze Bretter mit Infos zu Veranstaltungen ein, in Rehfeld können Dialekt-Interessierte mithilfe einer Stele für den Dichter Ernst Stadtkus ins Gespräch kommen und in Sieversdorf am Dorfeingang in einer ausgedienten Telefonzelle Bücher tauschen. Der Ort Rohrlack wird künftig durch einen gemeinschaftlich gepflanzten Tiny Forest ergänzt. Zuletzt wird der Bau von Ausstellungsmöbeln aus historischen Erinnerungsstücken von Kyritzer Haushalten für das junge museum gefördert.
Bis die finale Förderzusage des Landesamts eingetroffen ist, heißt es für die Projektträger*innen abwarten. Anschließend haben sie bis Ende September 2025 Zeit, die einzelnen Vorhaben umzusetzen. Der nächste Aufruf der Kleinprojektförderung erfolgt voraussichtlich im 1. Halbjahr 2025.
HINTERGRUNDINFORMATION
Bereits seit 2004 arbeitet die Region Ostprignitz-Ruppin mit Partner*innen aus Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam die Entwicklung der Region voranzutreiben. Seit 2007 werden hierfür europäische Fördermittel aus dem LEADER-Programm eingesetzt wodurch bereits eine Vielzahl an erfolgreichen Projekten umgesetzt werden konnten. LEADER ist ein Förderansatz der Europäischen Union, welcher Menschen im ländlichen Raum dabei unterstützt, eigene Projekte zur Entwicklung ihrer Region umzusetzen.
Was ist LEADER? LEADER ist ein Förderansatz der Europäischen Union, der Menschen in ländlichen Gebieten dabei unterstützt, Projekte zur
Entwicklung ihrer Region umzusetzen. Wörtlich verbirgt sich hinter der Abkürzung LEADER "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale", zu Deutsch: "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". Grundidee von LEADER ist es, Akteure aus verschiedenen Bereichen – von der Kommune über die Wirtschaft bis hin zu Vereinen und Privatpersonen – zusammenzubringen, um gemeinsam die Entwicklung ihrer Region voranzubringen. In jeder Region entscheidet eine Lokale Aktionsgruppe (LAG) auf Grundlage einer gemeinsam erarbeiteten regionalen Entwicklungsstrategie (RES), für welche Projekte die LEADER-Fördermittel eingesetzt werden sollen. Ein Regionalmanagement unterstützt die LAG und die regionalen Akteure dabei, Projektideen zu konkretisieren und die Fördermittel zu beantragen und abzurechnen.
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